Gründe für den Klosterneubau

In einer Zeit, in der selbst in traditionell katholischen Regionen immer mehr Klöster geschlossen werden, möchten wir inmitten der Stadt Magdeburg etwas Neues entstehen lassen. Welche Gründe sprechen für den Klosterneubau und was treibt uns an?

Ein Kloster für alle Magdeburger

Nicht einmal 15% der Magdeburger sind getauft – und dennoch sind die Schnittmengen der Bürgerinnen und Bürger mit den Zielen des Klosters größer als es nach dieser Zahl den Anschein haben könnte. Viele Menschen erkennen den Mehrwert in der christlichen Armenfürsorge und auch in der Arbeit in den Bereichen Bildung und Erziehung. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Menschen, die etwas unter Spiritualität verstehen. Das ist ein Thema, das von mehr Menschen aufgegriffen wird, als man denkt. Zur Vermehrung all dieser Aspekte kann unser Kloster als Berührungspunkt beitragen. Denn das Kloster soll nicht nur den Prämonstratensern von Nutzen sein – es ist für alle Magdeburger gedacht. Der Klosterneubau trägt in einer Großstadt mit fast 250.000 Bewohnern wesentlich zur Kulturlandschaft bei – als Teil der abendländischen Kultur, über die zwar gern geredet wird, aber zu der nicht immer auch etwas beigetragen wird. Wir freuen uns, dass das Bonifatiuswerk unser Projekt fördert. 

Ausgangspunkt der Nächstenliebe

Als christliche Kirchen sind wir darauf angewiesen, einen gemeinsamen Weg zu finden. Wir befinden uns in direkter Nachbarschaft zu zwei evangelischen Gemeinden und zeigen in Magdeburg als Teil des Projektes „Ökumenische Höfe“ die Vielfalt, die in der Christenheit herrschen kann. Viele Menschen, ob getauft oder nicht, leben nach der Idee des Christentums, der Nächstenliebe. Ein Mensch lebt nicht nur davon, Liebe zu bekommen, sondern auch sie zu teilen. Wer sich nie jemandem zuwenden kann, dem fehlt etwas im Leben. Ein Kloster ist ein Ort für diese gelebte Nächstenliebe. Dies passiert auf ganz unterschiedliche Weise, es reicht von der Essensgabe an Obdachlose bis hin zum Unterricht und zu Seminaren, in denen diese Themen reflektiert und besprochen werden. Das Kloster bildet den Ausgangpunkt für dieses Miteinander. 

Investition in die Zukunft

Der Klosterneubau ist für uns eine Investition in die Zukunft. Trotz allgemein sinkender Mitgliederzahlen in den Kirchen halten wir uns gut und können einen kleinen aber steten Nachwuchs an Interessenten verzeichnen. Unser Ziel ist es, unsere monastische Arbeit in der Gesellschaft zu platzieren. Dazu soll der Neubau beitragen. Dabei ist der Bau natürlich – wie immer wenn man etwas Neues eingeht – mit einem gewissen Risiko verbunden. Doch wir folgen dem Motto: Besser mit Risiko in die Zukunft hinein investieren als in Verluste der Vergangenheit.