Was ist ein Prämonstratenserkloster?

Die „Philosophie“ eines Prämonstratenserklosters hat drei Elemente:

Verbunden ist dies mit der Idee der Klosterregel des Heiligen Augustinus, die praktische und spirituelle Elemente unnachahmlich miteinander verbindet. Einerseits geht es Augustinus um ein urchristliches Element, nämlich die „geistliche Freundschaft“ in jeder Gemeinde von Christen.

Glaube ist kein individuelles Gut, sondern wächst aus dem spirituellen Austausch und der gemeinsamen Feier der Eucharistie. Zum anderen wirken die Mitglieder der klösterlichen Gemeinschaft, insbesondere wenn sie als Seelsorger arbeiten, aktiv in die Welt hinein.

Modern gesprochen könnte man sagen, dass ein Prämonstratensisches Seelsorgeteam mit spiritueller Beheimatung Synergien realisiert. Traditionell wird das als Vita mixta bezeichnet, eine Lebensform, die Mönchtum und Seelsorge verbindet und die gut in dem Satz der Regel des heiligen Augustinus aufscheint: „dass im Kloster das Gemeinsame über das Eigene und nicht das Eigene über das Gemeinsame zu stellen“ sei. Dabei geht es nicht um die Einschränkung der Individualität, sondern um die Realisierung gemeinsamer Chancen, die nur der Gruppe offenstehen.

Die Gruppe der Orden, die so lebt, wird als Regularkanoniker bzw. als regulierte Chorherren bezeichnet; zu diesen gehören neben den Prämonstratenser-Chorherren auch die Augustiner-Chorherren. Sie unterscheiden sich von Mönchen wie den Zisterziensern oder den Benediktinern dadurch, dass die Mönche tendenziell auch im Kloster gemeinsam wohnen und beten, aber nicht so sehr nach außen tätig sind, sondern tendenziell im Hause arbeiten.

Abtei Hamborn

Die Abtei Hamborn liegt im Duisburger Norden im Bereich der Stahlindustrie und früheren Kohlebergbauregion. Im Gebiet der Abtei-Pfarrei liegt auch der bundesweit bekannte Problemstadtteil Marxloh. Das heutige Kloster umfasst Reste der historischen Abtei, die 1959 wieder besiedelt wurde. Die Hamborner Prämonstratenser engagieren sich hier pastoral und sozial. 

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Bistum Magdeburg

Das Gebiet des bischöflichen Amtes Magdeburg, lange Kommissariat des Erzbistums Paderborn, wurde 1994 wieder zum Bistum erhoben. Von der Katholikenzahl (ca. 70.000 Gläubige, entsprechend ca. 3 %) ist es das zweitkleinste in Deutschland, hat aber unter allen Bistümern die drittgrößte Fläche und damit außerhalb der Großstädte Magdeburg und Halle eine typische Diaspora-Situation. 

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Ökumenische Höfe

Der Heilige Norbert, der Gründer des Prämonstratenserordens, war ein früher Reformer im Land der Reformation und der Reformen – so das Selbstverständnis des Bundeslandes Sachsen-Anhalts, dessen Landeshauptstadt Magdeburg ist. Dies fügt sich ideal in das Konzept der Ökumenischen Höfe ein, in denen sich das Prämonstratenserkloster St. Norbert nun befindet.

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