Der Weg ins Kloster
Welche Schritte gibt es auf dem Weg in den Orden?
Menschen treten in ganz unterschiedlichem Alter und mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten ins Kloster ein, deshalb haben sie auch sehr verschiedene Bedürfnisse – wie auch schon der heilige Augustinus im 04. Jahrhundert gesehen hat. Der Weg ins Kloster, bei uns in die Gemeinschaft der Abtei Hamborn mit dem Priorat Magdeburg, beginnt deshalb mit einem wechselseitigen Kennenlernen, an dessen Ende die beiderseitige Entscheidung über einen Eintritt steht – sowie die Entwicklung eines individuell geeigneten Ausbildungsgangs. Für Priesteramtskandidaten gehört dazu die entsprechende theologische Ausbildung. In jedem Fall beginnt das Klosterleben nach der Einkleidung mit dem weißen Habit der Prämonstratenser mit einem zunächst einjährigen Noviziat.
In dieser Zeit lernt man die Gemeinschaft und die Spiritualität des Ordens sowie seine Geschichte kennen. Man versucht aber auch, sich selbst zu prüfen, ob dieser Lebensweg der geeignete ist. Dabei steht ein sogenannter Magister oder Novizenmeister neben den anderen Mitbrüdern und dem Oberen des Klosters zur Seite.
Der nächste Schritt ist die sogenannte zeitliche Profess, die Ablegung der klösterlichen Gelübde auf zunächst drei Jahre. Bei einer abschließenden positiven Entscheidung wird dann die feierliche bzw. ewige Profess abgelegt, die wie eine Trauung den Kandidaten und die Gemeinschaft lebenslang bindet. Danach können erst Diakonen- und auch Priesterweihe folgen. Zu einem unverbindlichen Kennenlernen durch einen Besuch oder z. B. durch ein Mitleben für ein Wochenende wendet man sich an das Kloster.
Die entscheidende Frage für jeden, der über ein Leben in klösterlicher Gemeinschaft nachdenkt, ist, welche Möglichkeiten er für sein eigenes Leben und welche Gestaltungschancen für die Kirche und die Menschen er damit realisieren kann – um eine erfüllte Existenz vor Gott zu finden.
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