Die Prämonstratenser

Der Prämonstratenserorden versteht sich als inspiriert vom heiligen Norbert als Ordensvater und vom heiligen Augustinus als sogenanntem Regelvater. Die einzelnen Klöster sind selbständig und weitgehend autonom, wohl haben sie im Generalkapitel einen Zusammenschluss, der demokratisch über die Änderungen der Satzung (Konstitutionen bzw. Statuten) entscheidet, einen Generalabt wählt und die sog. Visitation, die Qualitätskontrolle für das klösterliche Leben organisiert.

Diese damals neuartige Ordensorganisation ist kurz nach dem Weggang Norberts vom Gründungskloster in Prémontré in Nordfrankreich als Erzbischof nach Magdeburg unter seinem Nachfolger, dem seligen Hugo von Fosses, als erstem Generalabt entwickelt worden. Diese wenigen, aber wichtigen und wirksamen Gemeinsamkeiten des Ordens ermöglichen zugleich eine regional und sogar lokal sehr unterschiedliche Ausprägung der Gestalt und des Lebens der einzelnen Klöster. Regional waren die Prämonstratenser durch sogenannte Zirkarien, lose Zusammenschlüsse zum gegenseitigen Austausch, verbunden; heute sind diese Zirkarien eher nach Sprachgruppen weltweit organisiert.

Die quasi autonomen Klöster des Ordens werden durch einen Prälaten, also einen wirklichen Vorgesetzten geleitet, der Abt oder sog. regierender Prior ist. Der Prälat wird demokratisch von allen Mitgliedern des Klosters gewählt, die bereits dauerhaft durch Gelübde gebunden sind – auf eine bestimmte Zeit, die vor der Wahl durch den Konvent festgelegt wird.